Die Karl May Filme im ehemaligen Jugoslawien
06.08.1962 Die Dreharbeiten zum „Schatz im Silbersee“ beginnen in Jugoslawien. Die erste Klappe fällt an den Plitvicer Seen unter der Regie von Harald Reinl. Ein Ausspruch von dem Österreicher: …“Der Indianerfüm ist Neuland für uns und die Leit`wer´n ihn mit de amerikanischen Western vergleichen. Oba wir drah´n a Wüldwest-Märchen“. Damit begannen für die Filmindustrie märchenhafte Zeiten.
01.10 1962 war das Ende der Dreharbeiten die, einschließlich der Innenaufnahmen, in Jugoslawien abgedreht wurden.
12.12.1962 wurde der Film in Stuttgart Uraufgeführt. Andere Quellen geben München als Uraufführungsort an.
01.07.1963 Start der Dreharbeiten zu „Winnetou1“ am Tulove Grede bei Obrovac. Marie Versinis erster Drehtag begann mit ihrem Filmtod, eine außergewöhnliche Erfahrung für die junge Französin. Zum ersten Mal kommt die Zrmanja mit ihrem bekannten Pueblo-Motiv ins Bild. Das Quartier für die beiden Helden war das „Zagreb“ in Zadar. Das „Jadran“ in Sibernic und die Hotels „Park“ und „Jadran“ in Rijeka .
10.09.1963 viel die letzte Klappe. Die Innenaufnahmen wurden in Berlin in den CCC Studios gedreht.
11.12.1963 war die Uraufführung im Mathäser-Palast in München.
23.09.1963 Mit dem ersten Drehtag an den Krka Fällen bei Sibenik produzierte Atze Brauner nach einigem Hin und Her den Film „Old Shatterhand“. Die Reise des Teams ging bis nach Dubrovnik.
11.12.1963 Genau am Uraufführungstag der Wendlandtproduktion beendete Brauner seinen Film. Die Dreharbeiten waren chaotisch, denn die Jahreszeit machte dem Team sehr zu schaffen.
30.04.1964 wurde der Film ebenfalls in München im „Mathäser“uraufgeführt.
31.03.1964 An dem Datum wurde für die Brauner-Produktion „Der Schut“ die erste Klappe geschlagen. Der Produzent hatte Blut geleckt und versuchte Wendlandt zuvor zu kommen und den Markt zu beherrschen. Die Drehorte waren im Süden Jugoslawiens. Pec im Kosovo und Podgorica in Montenegro waren die Standquartiere der Produktion.
22.06.1964 waren die Dreharbeiten beendet.
20.081964 wurde in Hamburg der Film dem Publikum zum ersten Mal gezeigt.
18.05.1964 Jetzt kam Wendland wieder zum Zuge. Mit „Winnetou2“ begannen die Arbeiten in Postonja, Slowenien. Wieder mit Reinl im Regiestuhl. Weitere Standquartiere waren Split mit den Drehorten bei Omic und der eigenartige Drehort bei Karlobag. Reinl soll verliebt gewesen sein in diese Naturkulisse. Und wieder Rijeka mit der Landschaft der Platak-Berge. Die Stars nächtigten in Opatja im Hotel „Kvarner“.
27.07.1964 Die Dreharbeiten waren in Kroatien beendet. Die Innenaufnahmen wurden wieder in den CCC Studios des Konkurrenten Brauner in Berlin gefertigt.
17.09.1964 war die Uraufführung in der Essener Lichtburg. Die Polizei konnte den Menschenmassen kaum Herr werden.
10.08.1964 war das Datum der ersten Klappe zu „Unter Geiern“. Jetzt ging es in Rijeka los.
Wendlandt hatte seine Filmmaschienerie angeworfen! Es galt die Situation auszunutzen. Die Vorgabe, einmal im Jahr einen May-Film zu machen, wurde schnell über Bord geworfen. Machten sich doch die Italo-Western einen Namen in der Kinolandschaft. Allerdings hatten die May-Filme ihr eigenes Publikum, aber wie lange noch? Auch die Konkurrenz zu Brauner heizte das Rennen an. Das Team versetzte sich nach Rijeka noch nach Starigrad, Split und Sibenik.
15.10.1964 Die Drehzeit ist beendet. Innenaufnahmen wurden noch in Berlin gedreht. In der Zeit des Drehs in Kroatien, wurden die Innenaufnahmen des Indianerzeltes als Raincover-Motiv in Split gedreht.
31.08.1964 Brauner ist wieder dran mit den Produktionen „Der Schatz der Azteken“ und „Die Pyramide des Sonnengottes“. Da wurden zwei Filme auf einen Schlag gedreht. Als Lex Barker davon erfuhr, wollte er auch eine doppelte Gage. Erst nach einem Gerichtsstreit zahlte Brauner.
Die Jahreszeit war schon schlecht gewählt und es wurde eine Katastrophe. Das Wetter machte große Probleme. Erstes Quartier war Dubrovnik. Barker war im „Argentina“ untergebracht, der Rest im „Petka“ Die Jugoslawen im Hotel „Leotar“ in Trebinje. Es wurde gespart!
29.01.1965 es war überstanden!
04.03.1965 war die Uraufführung von „Der Schatz der Azteken“ im Düsseldorfer „Savoy“
17.04.1965 wurde „Die Pyramide des Sonnengottes“ in die Kinos gebracht allerdings ohne Premierenvorstellung.
28.03.1965 weiter geht es mit der Wendlandt Produktion „Der Ölprinz“. Erste Station war Dubrovnik, Hotel Argentina. Drehort: eine schon vorhandene Westernstadt von der Old Shatterhand-Produktion. Danach ging es nach Split. Im Hotel Marjan und im „Split“ wurde gewohnt. Trilje, Vrlika und Omic waren die Drehorte. Weiter ging es in den CCC Studios
31.05.1965 der Dreh war beendet.
25.08.1965 Das Mathäser in München wurde das Premierenkino.
Die Filme „Durchs wilde Kurdistan“ und „Im Reich des silbernen Löwen“ lassen wir einmal außen vor. Beide wurden in Spanien hergestellt.
08.06.1965 Wendlandt holt zum nächsten Schlag aus, die Verfilmung von „Winnetou 3“ sollte den etwas eingesackten Zuschauerzahlen zu neuen Höhen verhelfen. Winnetous Tod sollte es richten. Von Split aus werden die Drehorte in Solin –praktisch gleich im Ort gelegen- und die Ebene bei Vrlika angefahren und die Nachbarstadt Trogir wird zu Santa Fee. Weiter geht es nach Crvena Luka bei Biograd n/m. Am Strand wird das Indianerdorf der Jicarillas aufgebaut.
Der Mali Alan Pass mit seinem Tulove Grede Massiv war auch wieder das Ziel. Praktisch hinter dem Berg fanden die Motivsucher einen traumhaften Drehort. Hier sollte Winnetou sterben. Noch einmal wurden die Koffer gepackt und es ging nach Plitvice. Damit nicht genug, noch einmal ein Umzug nach Ljubljana, dort brauchte man die Westernstadt aus „Die Flusspiraten vom Mississippi“ sie wurde zu Clinton.
Man kann sehen, es wurde tief in die Geldbörse gegriffen.
13.08.1965 war das Datum des letzten Drehtages.
14.10. 1965 Noch einmal war das Ruhrgebiet mit der Stadt Essen als Uraufführungsort auserwählt. In der Lichtburg gab es die größte Feier seiner Kinogeschichte.
02.08.1965 Winnetou 3 war noch nicht abgedreht, schon startete Horst Wendlandt erneut durch, die Gunst der Stunde nutzend. Winnetou musste weiter leben und zwar in dem Film „Old Surehand“. Die Hotelbetten waren von der Winnetou 3-Crew noch warm, da starteten die Dreharbeiten in Ljubljana in der Westerstadtkulisse von Clinton. Etwas verändert wurde „Mason City“. Man blieb noch im slowenischen Teil Jugoslawiens. Grosuplje und die Postojna Höhlen wurden zum Schauplatz. Weiter in Rijeka, hier brauchte man wieder die Bergkulisse von Platak und Grobnicko polje. Das Hotel Crvena Luka wurde auch wieder zum Standquartier. Es muss dort schön gewesen sein, denn man fuhr Strecken bis zum Tulove Grede oder nach Starigrad. Auch Split war wieder dabei, im „Marjan“ und im „Split“ nächtigten die Filmleute.
27.10 1965 war der Tag des letzten Drehs. In den CCC Studios von Brauner wurden die Innenaufnahmen gedreht.
14.12.1965 der Film kommt im „Mathäser“ in München zur Uraufführung.
Den Film „ Das Vermächtnis des Inkas“ müssen wir auch ausklammern, er wurde nicht in Jugoslawien gedreht.
04.04.1966 Mit der Wendlandt-Produktion „Winnetou und das Halbblut Apanatschi“ geht im Jahr 1966 der Reigen der Karl-May-Filme weiter. Crvena Luka war das Standquartier, von dort aus ging es zum Tulove, zur Zrmanja oder zum Prezid-Pass. Bei Rastevice ( Benkovac ) wurde eine neue Westernstadt gebaut, um sie gleich wieder in Rauch aufgehen zu lassen. Split war auch wieder mit seinen bekannten Hotels eine Station der Filmtruppe. Von hier wurde Omis mit der Cetina angefahren. Die letzten Aufnahmen wurden in den CCC Studios gedreht.
08.06.1966 die letzte Klappe fällt.
17.08.1966 nach dem „Mathäser“ in München geht der Film in die Kinos.
15.08.1966 noch einmal versucht Horst Wendlandt was in Sachen Karl May auf die Beine zu stellen mit dem Film „Winnetou und Old Firehand“. Die Italo-Western hatten nun die Kinoleinwand in Deutschland übernommen. Pierre Brice durfte noch einmal dabei sein. Er war aber nur noch Mittel zum Zweck, der Name Winnetou musste aufs Plakat. Marie Versini war auch wieder als Winnetous Schwester dabei. So wurde der Streifen vor Winnetous Treffen mit Old Shatterhand angesiedelt. Es war ein Hauen und Stechen. Split war das Standquartier und von dort aus wurden die Drehorte Vrlika, Solin und Strobec angefahren. Dem Italienischen Western wurde Tribut gezollt. Laut und brutal (für einen May-Film), alles ist staubig und dreckig.
20.10.1966 die letzte Klappe, nicht nur für den Film, sondern auch für die Mayschen Wendlandt Produktionen. Es war vorbei, Winnetou zog nicht mehr.
13.12.1966 etwas versteckt in der Republik, wurde in Karlsruhe im Universum Kino die Uraufführung gestartet.
01.07.1968 Wendlandt wollte nicht mehr und Brauner wollte es noch einmal wissen. Er startete mit „Winnetou und Old Shatterhand im Tal der Toten“ noch einen Versuch. Es wurden noch einmal die alten Haudegen der Karl-May-Verfilmungen geholt. An vorderster Spitze Dr. Harald Reinl. In Dubrovnik ging es los, alles wie gehabt. Von dort ging es nach dem Popovo polje in Bosnien-Herzegowina und zur vorhandenen Westernstadt in Ivanica. Crvena Luka war auch wieder dabei, alles wurde wieder hervor geholt: Starigrad, Zrmanja, Benkovac usw.
Der Grand Canon -mit zwei Winnetou und Old Shatterhand-Doubles- wurde für ein paar Reitszenen gebraucht. Der Streifen wurde nicht der Schlechteste der Karl-May-Filmzeit, aber die märchenhaften Bilder wollte keiner mehr sehen. Die Zeit war um!!!
17.09.1968 Die endgültig letzte Klappe für eine May-Kino-Produktion wurde geschlagen.
12.12.1968 Das „Mathäser“ hat noch einmal die Gelegenheit einen Karl-May-Film uraufzuführen.
Die Daten wurden unter zuhilfenahme des Buches "Der Weg zum Silbersee" von Michael Petzel zusammengstellt